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Soziales Titel    nach oben

Karl Marx über Verelendung

(Alle Zitate aus dem „Kapital I“ (MEW 23)

Steigender Lebensstandard?

In der Hochkonjunktur und den Phasen mit wenigen Arbeitslosen können die Löhne des Arbeiters steigen.  

Marx: Von ihrem eignen anschwellenden und schwellend in Zusatzkapital verwandelten Mehrprodukt strömt ihnen ein größerer Teil in der Form von Zahlungsmitteln zurück, so daß sie den Kreis ihrer Genüsse erweitern, ihren Konsumtionsfonds von Kleidern, Möbeln usw. besser ausstatten und kleine Reservefond von Geld bilden können. So wenig aber bessere Kleidung, Nahrung, Behandlung und ein größeres Peculium (Vermögen zur eigenen Verwaltung) das Abhängigkeitsverhältnis und die Exploitation des Sklaven aufheben, so wenig die des Lohnarbeiters. Steigender Preis der Arbeit infolge der Akkumulation des Kapitals besagt in der Tat nur, daß der Umfang und die Wucht der goldnen Kette, die der Lohnarbeiter sich selbst bereits geschmiedet hat, ihre losere Spannung erlauben.  (S. 646)

marxfigur

Marx hätte etwas besseres verdient, denn als Ikone zum Heiligen gemacht zu werden. 
  Man ehrt einen Philosophen, indem man seine Texte liest und seine Wahrheiten berücksichtigt. Leider haben die Auftraggeber dieses Denkmals das nicht oder nicht genügend getan.
   (Skulptur von Marx in Chemnitz, ehemals Karl-Marx-Stadt)

 

Bedingung für den Verkauf der Arbeitskraft  

Nur soweit sie die Produktionsmittel als Kapital erhält, ihren eignen Wert als Kapital reproduziert und in unbezahlter Arbeit eine Quelle von Zuschußkapital liefert, ist die Arbeitskraft verkaufbar. Die Bedingung ihres Verkaufs, ob mehr oder minder günstig für den Arbeiter, schließen also die Notwendigkeit ihres steten Wiederverkaufs und die stets erweiterte Reproduktion des Reichtums als Kapital ein. Der Arbeitslohn, wie man gesehen, bedingt seiner Natur nach stets Lieferung eines bestimmten Quantums unbezahlter Arbeit auf seiten des Arbeiters. Ganz abgesehen vom Steigen des Arbeitslohnes mit sinkendem Preis der Arbeit usw., besagt seine Zunahme im besten Fall nur quantitative Abnahme der unbezahlten Arbeit, die der Arbeiter leisten muß. Diese Abnahme kann nie bis zum Punkt fortgehen, wo sie das System selbst bedrohen würde.  (S. 647)

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Der Arbeitende als bloßes Mittel der Verwertung des Kapitals  

Das in ein Naturgesetz mystifizierte Gesetz der kapitalistischen Akkumulation  drückt also in der Tat nur aus, daß ihre Natur jede solche Abnahme im Exploitationsgrad der Arbeit oder jede solche Steigerung des Arbeitspreises ausschließt, welche die stetige Reproduktion des Kapitalverhältnisses und seine Reproduktion auf stets erweiterter Stufenleiter ernsthaft gefährden könnte. Es kann nicht anders sein in einer Produktionsweise, worin der Arbeiter für die Verwertungsbedürfnisse vorhandner Werte, statt umgekehrt der gegenständliche Reichtum für die Entwicklungsbedürfnisse des Arbeiters da ist. Wie der Mensch in der Religion vom Machwerk seines eignen Kopfes, so wird er in der kapitalistischen Produktion vom Machwerk seiner eignen Hand beherrscht. (S. 649)

Relative Verelendung

Verelendung muss nicht heißen, dass das die Lohnabhängigen weniger Lebensmittel nutzen können. Wenn der Profit wächst, die Löhne aber stagnieren, dann ist dies eine relative Verelendung der Arbeitenden gegenüber den Kapitaleignern. Selbst wenn der Wert des Lohnes sinkt, kann der Arbeiter mehr Lebensmittel in seiner Tasche haben, und zwar dann, wenn der Wert der Lebensmittel auf Grund größerer Produktivkraft ebenfalls sinkt.

 Marx: Der Preis der Arbeitskraft könnte so bei steigender Produktivkraft der Arbeit beständig fallen mit gleichzeitigem, fortwährendem Wachstum der Lebensmittelmasse des Arbeiters. Relativ aber, d.h. verglichen mit dem Mehrwert, sänke der Wert der Arbeitskraft beständig, und erweiterte sich also die Kluft zwischen den Lebenslagen von Arbeitern und Kapitalist. (S. 546)

 Absolute Verelendung  

Besteht eine der periodischen Krisen im Kapitalismus oder werden die Märkte weniger produktiven Zonen geöffnet (heute Globalisierung genannt), dann kann das Kapital niedere Löhne durchsetzen, da die Gegenmacht der Arbeiter z.B. durch hohe Arbeitslosigkeit, mangelnde Organisiertheit und Konkurrenz untereinander  schwach ist.

 Marx: Die gewaltsame Herabsetzung des Arbeitslohns unter diesen Wert (der Arbeitskraft) spielt jedoch in der praktischen Bewegung eine zu wichtige Rolle (...) Sie verwandelt faktisch, innerhalb gewisser Grenzen, den notwendigen Konsumtionsfonds des Arbeiters in einen Akkumulationsfonds von Kapital. (...) Wenn aber die Arbeiter von der Luft leben könnten, so wären sie auch um keinen Preis zu kaufen. Ihr Nichtkosten ist also eine Grenze im mathematischen Sinn, stets unerreichbar, obgleich stets annäherbar. Es ist die beständige Tendenz des Kapitals, sie auf diesen nihilistischen Standpunkt herabzudrücken. (S. 626)

  Marx zitiert einen viel gelesenen Essayisten des 18. Jahrhunderts, der das „innerste Seelengeheimnis“ des Kapitals verrät:

 „Wenn aber unsre Armen“ (Kunstausdruck für Arbeiter) „luxuriös leben wollen... muß ihre Arbeit natürlich teuer sein... Man betrachte nur die haarsträubende Masse von Überflüssigkeiten (heap of superfluities), die unsre Manufakturarbeiter verzehren, als da sind Brandwein, Gin, Tee, Zucker, fremde Früchte, starkes Bier, gedruckte Leinwand, Schnupf- und Rauchtabak etc.“ 

Standkaeufer

Auf dem Weihnachtsmarkt wird für die weniger Wohlhabenden billig Kleidung verramscht. Immer mehr Menschen sind gezwungen auf solche oder ähnliche Märkte zurückzugreifen.

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Die Wirkung der „Globalisierung“ auf das Lebensniveau der Lohnabhängigen

 Marx zitiert die „Times“ in Bezug auf die zukünftige Konkurrenz mit China, die heute gerade dabei ist, wirklich zu werden:

 Heute sind wir, dank der seitdem hergestellten Weltmarktkonkurrenz, ein gut Stück weiter (bei der Drückung des Lohnniveaus). „Wenn China“, erklärt das Parlamentsmitglied Stapleton seinen Wählern, „wenn China ein großes Industrieland wird, so sehe ich nicht ein, wie die europäische Arbeiterbevölkerung den Kampf aushalten könnte, ohne auf das Niveau ihrer Konkurrenten herabzusteigen.“

Die Notwendigkeit einer „Überschussbevölkerung“ im Kapitalismus  

Die kapitalistische Ökonomie schafft sich die Arbeiterbevölkerung, die sie benötigt. Da ihr absolutes Gesetz die permanente Akkumulation von Kapital ist, benötigt sie auch ständig ein Reservoir an Arbeitskräften für das zu reinvestierende Kapital.

 Marx: Mit der Größe des bereits funktionierenden Gesellschaftskapitals und dem Grad seines Wachstums, mit der Ausdehnung der Produktionsleiter und der Masse der in Bewegung gesetzten Arbeiter, mit der Entwicklung der Produktivkraft ihrer Arbeit, mit dem breiteren und volleren Strom aller Springquellen des Reichtums dehnt sich auch die Stufenleiter, worin größere Attraktion der Arbeiter durch das Kapital mit größerer Repulsion derselben verbunden ist, nimmt die Raschheit der Wechsel in der organischen Zusammensetzung des Kapitals und seiner technischen Form zu, und schwillt der Umkreis der Produktionssphären, die bald gleichzeitig, bald abwechselnd davon ergriffen werden. Mit der durch sie selbst produzierten Akkumulation des Kapitals produziert die Arbeiterbevölkerung also in wachsendem Umfang die Mittel ihrer eignen relativen Überzähligmachung. Es ist dies ein der kapitalistischen Produktionsweise eigentümliches Populationsgesetz (...). (S. 659 f.)

Wenn aber eine Surplusarbeiterpopulation notwendiges Produkt der Akkumulation oder der Entwicklung des Reichtums auf kapitalistischer Grundlage ist, wird diese Überbevölkerung umgekehrt zum Hebel der kapitalistischen Akkumulation, ja zu einer Existenzbedingung der kapitalistischen Produktionsweise. Sie bildet eine disponible industrielle Reservearmee, die dem Kapital ganz so absolut gehört, als ob es sie auf seine eignen Kosten großgezüchtet hätte. Sie schafft für seine wechselnden Verwertungsbedürfnisse das stets bereite exploitable Menschenmaterial, unabhängig von den Schranken der wirklichen Bevölkerungszunahme. (S. 661)

   Die Folge davon ist das Elend, das wir in unserer Reportage benannt haben. Seit  Marx Zeit hat sich daran nichts grundsätzliches geändert, lediglich die Armutshilfe ist wegen des gesunkenen Werts der Lebensmittel in Westeuropa etwas effektiver.

Pauperismus als Folge der herrschenden Ökonomie

 Marx: Der tiefste Niederschlag der relativen Überbevölkerung endlich behaust die Sphäre des Pauperismus. Abgesehen von Vagabunden, Verbrechern, Prostituierten, kurz dem eigentlichen Lumpenproletariat, besteht diese Gesellschaftsschichte aus drei Kategorien. Erstens Arbeitsfähige. Man braucht die Statistik des englischen Pauperismus nur oberflächlich anzusehen, und man findet, daß seine Masse mit jeder Krise schwillt und mit jeder Wiederbelebung des Geschäfts abnimmt. Zweitens: Waisen- und Pauperkinder. (...) Drittens: Verkommene, Verlumpte, Arbeitsunfähige. Es sind namentlich Individuen, die an ihrer durch die Teilung der Arbeit verursachten Unbeweglichkeit untergehn, solche, die über das Normalalter eines Arbeiters hinausleben, endlich die Opfer der Industrie, deren Zahl mit gefährlicher Maschinerie, Bergwerksbau, chemischen Fabriken etc. wächst, Verstümmelte, Verkrankte, Witwen etc. Der Pauperismus bildet das Invalidenhaus der aktiven Arbeiterarmee und das tote Gewicht der industriellen Reservearmee. (S. 673)

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27.10.2007